Lebensmittel
Umweltfreundlich einkaufen, regional kochen
Eine gesunde und abwechslungsreiche Kost gehört zu einem der wichtigsten Garanten für hohe Lebensqualität. Allerdings hat Österreich (genauso wie andere Industrieländer) ein massives Lebensmittelverschwendungsproblem: Pro Jahr werden in österreichischen Haushalten gut 521.000 Tonnen an Lebensmittel verschwendet - gut 157.000 Tonnen davon landen teils noch ungeöffnet im Restmüll. Das kommt auf bis zu 133 Kilogramm pro Haushalt.
Dazu kommt noch das Problem, dass viele Lebensmittel und Produkte über zehntausende Kilometer per Schiff eingefahren werden -Tomaten, Erdbeeren und Heidelbeeren aus Marokko, Äpfel aus Südafrika, Bananen und Avocados aus Ecuador oder Kiwis aus Neuseeland kommen dem Klima leider nicht zugute. Und auch Schlachtvieh - ohnehin schon hochgradig belastend für den Planeten - wird in der industriellen Fleischwirtschaft oft mit Soja aus Brasilien gefüttert. Soja, für dessen Anbau dann der Regenwald im großen Stil niedergebrannt wird.
Dabei muss dieser Umgang mit Lebensmittel nicht so sein: Indem wir unseren Lebensmittelkonsum bewusst gestalten, können wir viele Konsum-Fallen vermeiden - der Umwelt und des Klimas wegen, aber auch aus Wertschätzung gegenüber des gewaltigen Ressourcen-, Arbeits- und Transportaufwands, der hinter der Produktvielfalt in unseren Geschäften steht. Und, weil man natürlich auch selbst Geld spart, wenn man nichts wegwerfen muss.
So bringen Sie Klima, Gesundheit, Budget und Geschmack unter einen Hut
Die folgenden Leitlinien sollen Ihnen dabei helfen, das Beste aus Ihrem Lebensmittelkonsum herauszuholen: das Klima schonen, Geld sparen, gesund ernähren, regionale Produzent:innen unterstützen, gut essen und trotzdem jeden Geschmack im Haushalt treffen. Wie kann man all das unter einen Hut bringen? Ganz einfach - indem man weiß, worauf man achten muss.
Regionalität ist für die Umwelt grundsätzlich immer die beste Wahl: Produkte aus direkter Nähe produzieren dank kurzer Transportwege und den strikten heimischen bzw. EU-Vorgaben hinsichtlich der Umwelt relativ wenig Emissionen. Zusätzlich sollten Sie auch vermehrt bei saisonalen Produkten zugreifen - etwa köstliche steirische Kirschen in den Monaten Mai bis Juli. In dieser Broschüre finden Sie einen Saisonkalender für die Steiermark.
Noch besser: Wenn Sie die Produkte von kleineren Bio-Landwirt:innen direkt aus Ihrer Region oder am Bauernmarkt erwerben. Grazer:innen finden hier eine praktische Liste aller Bauernmärkte in der Stadt.
Werfen Sie ein Produkt nicht sofort weg, wenn es das MHD überschritten hat - die meisten Lebensmittel halten sich deutlich länger. Das MHD sagt lediglich aus, bis wann der Hersteller die Genießbarkeit des Produkts garantieren kann.
Ab dem Stichtag des MHD gilt die Faustregel „sehen, riechen, schmecken": Wenn Sie bei einem Lebensmittel keine Auffälligkeiten sehen oder riechen können und auch die Geschmacksprobe einwandfrei verläuft, dann können Sie es bedenkenlos verspeisen.
Besondere Vorsicht ist allerdings bei Tierprodukten geboten. Fleisch und Wurst sind sehr schnell verderblich - diese sollten Sie auch ungeöffnet spätestens am Tag des MHD zubereiten. Eier können mit dem Wassertest überprüft werden: Bleibt das Ei am Boden des vollen Wasserglases, ist es frisch. Je mehr sich das Ei im Glas aufrichtet, desto älter ist es. Ein halb aufgerichtetes Ei kann man noch gut essen, solange man es sorgfältig erhitzt. Doch spätestens, wenn das Ei an der Wasseroberfläche schwimmt, ist es nicht mehr genießbar!
Lagern Sie Lebensmittel richtig
Unter anderem werden Brot und Obst deshalb so häufig weggeworfen, weil sie nicht korrekt gelagert werden. Informieren Sie sich deshalb über die idealen Lagerungskonditionen für Lebensmittel und vermeiden Sie so unnötige Lebensmittelverschwendung.
Tipp #1: Die verschiedenen Kühlfächer im Kühlschrank eignen aufgrund ihrer unterschiedlichen Temperaturen für verschiedene Lebensmittel. Informieren Sie sich in der Bedienungsanleitung über die unterschiedlichen „Zonen" in Ihrem Kühlgerät.
Tipp #2: Kühlen Sie konservativ! Viele Menschen stellen Ihre Kühlgeräte viel zu kalt ein - das verbraucht nicht nur unnötigen Strom, sondern kann auch die Haltbarkeit von Lebensmittel negativ beeinflussen. Ein Kühlschrank ist schon ab 7°C voll funktionstüchtig, für einen Tiefkühler reichen schon -18°C.
Planen & Preppen Sie Ihre Meals. Das beste Mittel, um Lebensmittelverschwendung vorzubeugen (und auch den Kochaufwand pro Mahlzeit zu reduzieren) ist ein Essens- und Einkaufsplan. Kombiniert mit Meal Prepping - konzentrierten Koch-Sessions, in denen für mehrere Tage Mahlzeiten zubereitet werden - können Sie Ihre Effizienz in der Küche signifikant steigern und Ressourcen schonen.
Sie möchten Ihre Küche mit regionalen und klimaschonenden Produkten aufwerten? Dann werfen Sie doch einmal einen Blick in unser steirisches Klimakochbuch und lassen Sie sich von regionalen Spitzen-Köch:innen inspirieren!
Fleisch und Wurst erzeugen im Vergleich zu Getreide, Obst, Gemüse etc. überproportional viele Emissionen - gut 60 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Österreichs wird für Viehfutter benötigt, zusätzlich zu gut 500.000 Tonnen jährlich an importierten Soja, das als Kraftfutter verwendet wird. Hinzu kommt, dass der Großteil des erhältlichen Fleisch aus der Massentierhaltung stammt. Und schließlich hebt ein hoher Fleisch- und Wurstkonsum auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Typ-2-Diabetes und Darmkrebs signifikant.
Wenn Sie dem Planeten, den Tieren und sich selbst etwas Gutes tun wollen, geben Sie Fleischersatzprodukten aus Soja-, Weizen- oder Erbsenproteinen, Pilzen, Lupinen etc. eine faire Chance. Oder noch besser: Eignen Sie sich Rezepte an, die gänzlich ohne Fleisch und Wurst auskommen - das ist heute leichter denn je, dank Wok-, Pfannenrezepten („stir-fry") und Currys für große Mahlzeiten sowie köstlichen Gemüseaufstrichen für die Jause.
Ratgeber zu regionalem Einkauf und klimafreundlichen Lebensmitteln
Lesen Sie dazu auch unsere Ratgeber rund um das Thema „Einkaufen" und „Lebensmittel"
Klimafreundlich einkaufen - so gehts
30 Tipps für eine klimafreundliche Küche
Unter diesem Link finden Sie eine kurzes Video rund zum regionalen Einkauf
Auf dieser Website können Sie sich über die Landwirtschaft in Österreich genauer informieren
Das Bio-Austria-Logo kennzeichnet Lebensmittel, die nach höheren gesetzlichen Standards für Umweltverträglichkeit und Qualität produziert und geprüft werden. Unter diesem Link erfahren Sie mehr darüber, was „Bio" genau heißt.
Der Gesundheitsfonds Steiermark ist einer der neun Landesgesundheitsfonds in Österreich, die eingerichtet wurden, um den Anforderungen an das Gesundheitswesen gerecht zu werden sowie die Organisation und Finanzierbarkeit des qualitativ hochwertigen österreichischen Gesundheitssystems langfristig sicherzustellen. Die Hauptaufgaben des Gesundheitsfonds Steiermark liegen daher in der Planung, Steuerung und Finanzierung des steirischen Gesundheitssystems.
Hier finden Sie einige Angebote des Gesundheitsfonds Steiermark:
Sei amol g"miasig - die Kampagne für mehr Gemüse am Essteller
Gemeinsam g"sund genießen - Initiative für gesundes Essen mit Genuss