Elektromobilität
Klimafreundlich unterwegs mit Strom
Waren E-Autos vor 15 Jahren allenfalls eine Nischenerscheinung, die lediglich bei wenigen Menschen Anklang fand, ist Elektromobilität mittlerweile zweifelsohne auf der Überholspur. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass Elektromobilität früher oder später fossile Antriebstechnologien in Österreich ablösen wird.
Elektromobilität ist nicht umsonst die gefragteste Technologie, wenn es um klimaschonenden Individualverkehr geht: E-Autos verursachen nur etwa 33 Prozent der Emissionen eines Verbrenners (siehe Abbildung). Diese entfallen überwiegend auf die Produktion des Fahrzeugs - in der aktiven Nutzung sind E-Autos praktisch emissionsfrei.
Und davon profitiert nicht nur unser Klima, sondern auch unsere Städte: Gerade im urbanen Raum trägt die E-Mobilitätswende dazu bei, die Luftqualität zu steigern, die Lärmbelastung zu verringern und letztendlich ein angenehmeres Wohngefühl für Einwohnende zu schaffen.
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Ein weiteres Argument für die Nutzung von E-Autos ist ihre Effizienz: Im Vergleich mit anderen Antriebsmöglichkeiten weisen Elektrofahrzeuge einen bedeutend höheren Systemwirkungsgrad auf. Das bedeutet, dass in der Umwandlung von Energie bzw. Treibstoff bei Elektrofahrzeugen deutlich weniger Energie verloren geht als bei anderen Antriebsarten. E-Autos können denselben Energieaufwand also viel besser nutzen als etwa Verbrenner und E-Fuels (siehe Abbildung).
Mehr Informationen rund um die Vorteile der Elektromobilität erhalten Sie in unserem Ratgeber für Elektromobilität.
Aber gibt es überhaupt genug Strom für die Verkehrswende?
Die Mobilitätswende erweckt natürlich auch einige Bedenken: Erzeugen wir überhaupt genug Strom, um über fünf Millionen Fahrzeuge zu betreiben? Und könnte der Influx an Elektrofahrzeugen nicht unser Stromnetz überlasten und zu Blackouts im ganzen Land führen?
Dazu einige relevante Fakten:
In Österreich gibt es rund 5 Millionen zugelassene PKWs, davon sind aktuell drei Prozent elektrisch betrieben (ca. 155.000 Fahrzeuge, Statistik Austria, 2023). Jeder PKW in Österreich legt im Schnitt etwa 13.000 km zurück ( VCÖ, 2023).
Elektroautos sind dank ihres hohen Wirkungsgrades jedoch deutlich energieeffizienter als KFZ mit Verbrennungsmotoren. Der Gesamtenergieverbrauch kann durch einen Umstieg von fossil auf elektrisch betriebene Fahrzeuge also gesenkt werden. Bei 1 Million Fahrzeugen wären es 2,6 TWh oder 3,6 Prozent. Der Stromertrag einer kleinen Photovoltaikanlage (ca. 18 m2 Fläche und 2,6 kWp) deckt bereits den Strombedarf eines E-Autos ab; ein 3-MW-Windrades deckt sogar den Bedarf von 2.700 E-Autos.
Würden alle PKWs also elektrisch fahren, würde der Strombedarf im Land um etwa 13 TWh steigen - rund 15-18 Prozent des aktuellen Strombedarfs im Land (bei einer Jahresfahrleistung von 13.000 km und einem Fahrzeugbestand von 5 Millionen PKW).
Für dieses längerfristige Szenario sind jedoch die Entwicklung der Mobilitätswende und entsprechende PKW-Nutzung sowie technologische Weiterentwicklungen bzw. Optimierungen zu bedenken. Wie eine aktuelle Studie der TU Wien zeigt, ist eine 100-prozentige Abdeckung des heimischen Strombedarfs mit erneuerbarer Energie bis zum Jahr 2030 umsetzbar - und das ohne signifikante Mehrkosten. Demnach liegt das Ökostrom-Potenzial im Jahr 2030 bei 31 TWh. Zudem wird die Batterie des E-Autos mit seiner Speicherkapazität zukünftig ein wertvoller Teil eines intelligenten Stromnetzes sein ( TU Wien, 2017).
Und nicht zuletzt sollte berücksichtigt werden, dass auch für fossile Infrastrukturen Strom verwendet wird. In Österreich werden jährlich rund 10 Milliarden Liter Treibstoff benötigt. Die Herstellung dieser 10 Milliarden Liter Treibstoff bedingt einen Stromeinsatz von rund 800 Millionen kWh. Das entspricht einer durchschnittlichen Jahresfahrleistung von 410.000 E-Autos.
Harald Messner, Elektromobilitätsexperte bei der Energie Agentur Steiermark sowie Obmann des Vereins „Ever-Green"-E-Carsharing, geht in diesem Video ebenfalls näher auf das Thema der Stromversorgung ein.
Video: Mythos: Es ist zu wenig Strom für die Betreibung von E-Autos vorhanden.
Die Landesstrategie Elektromobilität Steiermark 2023
Doch nicht nur für Umfeld und Umwelt ist E-Mobilität von Vorteil - in Verbindung mit (theoretisch überall herstellbaren) erneuerbaren Energien hilft E-Mobilität dabei, die Abhängigkeit von Mineralölimporten aus dem Ausland zu verringern und Österreich so einen großen Schritt in Richtung Energieautarkie zu bewegen.
Politik und Verwaltung haben dabei die Aufgabe, die idealen Rahmenbedingungen für diese Mobilitätswende zu schaffen. Dazu wurde vom Land Steiermark das Strategiepapier „Elektromobilität Steiermark 2030" veröffentlicht. Dieses enthält alle Leitlinien, die die flächendeckende Einführung der Elektromobilität in der Steiermark gewährleisten sollen. Sie bildet einen Teil der Klima- und Energiestrategie des Landes Steiermark und beschreibt den Themenschwerpunkt Elektromobilität im Mobilitätsbereich.
Die Landesstrategie Elektromobilität 2030 besteht aus zwei Teilen: Der „eigentlichen" Landesstrategie (Hauptteil) sowie den Maßnahmen- und Aktionsplänen, die jeweils für fünf Jahre die konkreten Maßnahmen für die Landesverwaltung definieren.
Sie finden die Gesamtstrategie, den Aktionsplan 2021-2025 sowie die Monitoringberichte bis 2022 hier zum Download verfügbar.
Entwicklung der Elektromobilität in Österreich
Die folgende Grafik zeigt den aktuellen Stand an zugelassenen Elektroautos sowie verfügbare Ladepunkte in der Steiermark (Stand: Juni 2024). Die Grafik wird laufend aktualisiert.
Mehr Informationen und historische Statistiken können Sie hier herunterladen:
Statistiken und Infos zu E-Mobilität und Österreich und der Steiermark