Der Käpt'n aus der Steiermark
Die vorerst letzte Folge der Ich tu's-Spots ist abgedreht. Hier nun ein Gespräch mit Präsentator Hans-Jörg Karrenbrock. Hans-Jörg Karrenbrock wurde 1961 in Norddeutschland geboren. Er absolvierte Ausbildungen als Schauspieler, Marketing-Kommunikationswirt (FH) und Journalist, war Gründer der Bundesvereinigung Deutscher Sprecher VDS und ist Fotograf sowie Buchautor. Seine Stimme ist in Deutschland und in Österreich allgegenwärtig, unter anderem als Käpt'n Iglo, in zahlreichen Kinotrailern, Computerspielen oder für Radio Stephansdom Wien. In Österreich lebt er seit 2003, in der südlichen Steiermark seit 2008. |
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Wie kam es, dass Sie zum „Gesicht" der Ich tu's Spots wurden?
Hans-Jörg Karrenbrock: Es gab ein Casting in Graz, zu dem ich eingeladen wurde. Die Produktionsfirma und die Regisseurin hatten mich bereits bei den Dreharbeiten zu der UNIVERSUM-Folge „5 Grad plus" erleben können. Weil ich mir keine besonders großen Chancen ausgerechnet hatte, ausgerechnet als Deutscher diese Rolle zu ergattern, war ich am Casting-Tag höchst entspannt und zu Späßen aufgelegt. Das war dann wohl ausschlaggebend.
Würden Sie sich selbst als umweltbewussten Menschen bezeichnen?
Der Umweltschutz liegt mir sehr am Herzen, vor allem hier, im schönsten Teil Österreichs: der Steiermark. Also bevorzuge ich Lebensmittel von den Erzeugern aus der Gegend, verzichte weitgehend auf Fleisch (weil die massenhafte Fisch- und Fleischtierhaltung Umwelt UND Tiere extrem belastet), vermeide chemische Dünger und Pflanzenschutzmittel im Garten, nutze heimische, nachwachsende Rohstoffe zum Heizen und vieles mehr. Besonders sei aber herausgestellt, dass ich meine Arbeit extrem umweltverträglich umgebaut habe. Während ich früher zu den Sprachaufnahmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz immer gefahren oder geflogen bin, habe ich in modernste Technologie investiert. Heute arbeite ich online von zuhause in der Südsteiermark aus. Es gibt Wochen, an denen das Auto überhaupt nicht benutzt wird, vor allem im Sommer, wenn die Lebensmittel auch aus dem eigenen Garten kommen.
Die Philosophie von Ich tu's ist, dass es gar nicht immer große Veränderungen braucht, sondern gerade viele kleine Schritte zum Erfolg führen. Wie sehen Sie diese Strategie?
Anders geht es gar nicht. Wenn viele Menschen viele kleine Schritte tun, dann entsteht in Summe eine große Bewegung, eine bedeutende Änderung.
Sie haben mehrfach in der Serie die Arbeit der Ich tu's BeraterInnen vorgestellt. Könnten Sie sich persönlich vorstellen, ihre Dienste in Anspruch zu nehmen?
Klar, vor allem bei der Realisation meines Traums von absoluter energetischer Unabhängigkeit. Es gibt ja so viele Produktanbieter, so viele Methoden, aber auch soviel Fragwürdiges auf dem Sektor, dass ich froh bin, eine unabhängige, neutrale, sachliche und fachliche Beratung in Anspruch nehmen zu können. Wie oft hat man das heute noch: eine verkaufsneutrale Beratung, der man inhaltlich voll vertrauen kann. Ist echt selten. Außer bei „Ich tu's".
In welcher Folge haben Sie am meisten Neues über Energie, Klima- und Umweltschutz gelernt?
Interessanterweise war es keine Folge, sondern der Ich tu's-Tag in Graz am 12. Oktober 2012. Unglaublich, wie viel geballtes Know-how dort im Landhaushof versammelt war. Ich habe die Pausen zwischen meinen Moderationen genutzt, um mich selbst klüger zu machen. Wäre schön, wenn es den nächstes Jahr wieder gäbe: bei wärmerem Wetter!
Welche Reaktionen habt ihr auf die Serie bekommen?
Nun, den Zuschauern und Zuschauerinnen hat vor allem gefallen, dass wir nie oberlehrerhaft und mit erhobenem Zeigefinger zum Nach- und Umdenken angeregt haben, sondern mit viel Augenzwinkern. Gerade weil ich derjenige war, der viel dazu lernen durfte, und vor allem, weil mir am Schluss jeder Folge noch irgendetwas Lustiges passierte, hatten wir viele Sympathien auf unserer Seite.
Sprechen Sie Menschen an und stellen Ihnen Fragen zum Umweltschutz?
Zuerst die gute Nachricht: Der Greißler, bei dem ich seit 2008 einkaufe, erkennt mich endlich! Fragen zum Umweltschutz beantworte ich aber stets mit der einzig richtigen Antwort: „Wenn Sie zu diesem Thema etwas hören wollen, fragen Sie mich ruhig. - Aber wenn Sie etwas WISSEN wollen, dann schauen Sie auf www.ich-tus.at, da gibt es kompetente und unabhängige Informationen."
Wie lange habt ihr durchschnittlich an einem Spot gearbeitet, der am Ende dann rund 60 Sekunden lang ist?
Ich bin ja Steinbock und führe daher genauestens Buch! Ich war 155 Stunden für unsere 25 Folgen unterwegs, sprich rein rechnerisch habe ich für jede Folge gut sechs Stunden gebraucht. Die Produktionsfirma und die Regisseurin natürlich noch viel, viel mehr. Aber ehrlich, auch wenn es 10 Stunden pro Folge gewesen wären: Ich hätte es auf jeden Fall gemacht! Das Team war einfach ein Traum und die Damen und Herren vom Land Steiermark und die Berater und Beraterinnen von Ich tu's sind mir längst ans Herz gewachsen. Hach..., das alles ist jetzt vorbei. (Er hüstelt) Vorerst mal, wer weiß...